gravity give us a break

Zeit Raum Zukunft – sei dabei!
Wir stehen auf dem äußersten Vorgebirge der Jahrhunderte! Warum sollten wir zurückblicken, wenn wir die geheimnisvollen Tore des Unmöglichen aufbrechen wollen?

»gravity give us a break« bietet jeweils fünf Teilnehmer_Innen die Möglichkeit, auf einer fiktiven Reise zu einem fernen Planeten eine neue Welt zu entwerfen. Einzelne Bereiche der neuen Welt können anhand eines Baukastenprinzips gestaltet werden. Dafür müssen sich die Reisenden für eine der zur Auswahl stehenden Alternativen entscheiden.

Begleitet von den Videofiguren Y3, O-1410, LM4713, D2000 und dem Bordcomputer SL3000i werden die Teilnehmer_Innen an diese verantwortungsvolle Aufgabe herangeführt. Die Vision wird abschließend überprüft und die Tragfähigkeit des Entwurfes vom Bordcomputer errechnet.

»Überhaupt, die Metaebene: sie ist in dieser launigen Form der Kollektivkunst immer Teil der Show. Schließlich verweigert man sich auch in ironisch-liebevoller Weise dem Theater-Theater und allem, nichts kann hier nur frontal passieren. Selbst die totale Verweigerung ist ein Statement.«

Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Juli 2011

»Eine simulierte gesellschaftliche Debatte, die interessanterweise auch zeigt, dass wir eigentlich wollen, was wir schon haben.«
100Wort! Festivalzeitung, Februar 2013

 

Mit Knut Berger, Melika Foroutan, Franziska Olm, Fabian Stumm und Antonia Tittel

Regie und Video: Katarina Eckold
Dramaturgie und Kostüme: Anna Fries
Raum und Ausstattung: Christian Kiehl
Programmierung: Lasse Marburg
Kamera: Sascha Quednau
Sounds: Mathias Prinz
Produktionsleitung und Licht: Dennis Kopp Drucksachen: Anna Bühler

30.06.2011 Uraufführung in der Panzerhalle der Mackensen Kaserne, Hildesheim
29.–30.10.2011 State of the Art, Hildesheim
05.–08.07.2012 bei UNTERNEHMEN ANGST 3 – RESET im West Germany, Berlin 23.2.2013 100°-Berlin-Festival,
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Lebst du noch

»Lebst du noch« entstand für das Rahmenprogramm des »Freischwimmer-Festivals« 2006 in den Sophiensaelen Berlin. Grundlage war eine Mixkassette, deren Songs auf unterschiedliche Weise das Festival-Thema »Zurück« behandeln.

In zwei parallel laufenden Video-Projektionen wird der Tagesablauf eines Menschen, einmal halb vorwärts, einmal halb rückwärts (ähnlich des Funktionsablaufs einer Kassette), gezeigt. Während die erste Tageshälfte vorwärts abgespielt wird, sieht man die zweite rückwärts laufen und umgekehrt.

Die verschiedenen Tagesabschnitte sind jeweils mit einem Song unterlegt und werden von verschiedenen Schauspielern als Playback gesungen.

Mit Godehard Giese, Knut Berger, Stephanie Petrowitz, Franziska Olm, Paul Mailänder, Fabian Stumm, Doreen Fietz, Lars Löllmann, Alessandro Calabrese, Melika Foroutan, Milena Dreißig, Helge Tramsen, Daniel Jeroma, Kathrin Diele und Anna de Carlo

Konzept und Regie: Katarina Eckold
Kamera und Schnitt: Sascha Quednau
Räume und Kostüme: Christian Kiehl,
Nicole Timm

Eine Produktion von wirsindnichtdiecd und Sophiensaele

05. – 14.10.2006 Rahmenprogramm des Freischwimmer-Festivals, Sophiensaele
18.11.2006 10-Jahre-Sophiensaele

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Wege zum Glück

»Verdammt, wenn es mir nicht bald gelingt, reich zu werden, dann habe ich mein Leben vertan. Wenn ich schon Toni nicht haben kann, dann ist jeder so gut wie jeder. Es wäre alles anders geworden, wenn ich berühmt geworden wäre, glücklich geworden wäre. Gott, bitte, mach mich bitte schön, Gott, auf dass ich zu leben beginnen kann.« Amerika, Sibylle Berg

Raul, Karla, Anna und Bert leben ein Leben, an dem es nichts auszusetzen gäbe, wären da nicht die ewigen Träume vom großen Glück, von der großen Liebe, von Ruhm und Reichtum – vom wahren Leben. Sibylle Berg gibt den vier Frustrierten eine zweite Chance: nach dem Ende aller Träume in Deutschland, bekommen sie ein zweites Leben in Amerika geschenkt, mit erfüllten Träumen. Glücklicher sind die vier in der zweiten Erzählung dennoch nicht, das Leben in Hollywood ist nicht besser als das in Wanne-Eickel.

Nacheinander werden die Lebensaus-schnitte von Raul, Karla, Anna und Bert in vier getrennt nebeneinander stehenden Videoprojektionen erzählt. Verbannt auf ihre Projektionsfläche, ist es den Schauspielern, sowie den Figuren, unmöglich, direkt miteinander zu agieren oder kommunizieren. Die Schauspieler sind auf sich gestellt, ebenso wie Anna, Karla, Raul und Bert, wie letztlich jeder von uns, wenn es um die Verantwortung für sich und das eigene Leben geht.

Mit Knut Berger, Melika Foroutan, Godehard Giese und Franziska Olm

Konzept und Regie: Katarina Eckold
Kamera und Schnitt: Sascha Quednau
Räume und Kostüme: Christian Kiehl, Nicole Timm

Eine Produktion von wirsindnichtdiecd und Sophiensaele

15.03.2006 Uraufführung im Club 103 in Berlin13.10.2006 E-Werk,  Nationaltheater, Weimar

23.11. – 03.12.2006 Théâtre de la Villette in Paris und 28.04. – 05.05.2007 Circulo de Bellas Artes in Madrid, im Rahmen von Rencontres internationales Paris / Berlin / Madrid

blau.blond.besser.

»blau.blond.besser.« basiert auf unveröffentlichten Briefen einer jungen Frau an ihren Bruder aus den Jahren 1929 bis 1945. Die junge Krankenschwester Ruth beschreibt ihren Alltag, hält den fernen Bruder über sich auf dem Laufenden, während sich in ihren Schreibfluss langsam politische Ereignisse einfügen. Aus einem vermeintlich privaten Blickwinkel heraus wird der Werdegang und das Wirken Hitlers
plötzlich greifbar. Ruth nähert sich naiv mit hoffnungsvoller Schwärmerei dem politischen Angebot, konsumiert
begeistert die nationalsozialistischen Produkte: Hitlerreden, Fackelumzüge, Kinofilme, Freizeitangebote, die ihr Bedürfnis nach Stärke, Lebensfreude und Kraft erfüllen. Auseinandersetzung findet nicht statt, interessiert sie nicht als Auszubildende, nicht als Werktätige, nicht als Verliebte oder Heiratende, nicht als Mutter.

Sichtbar wird die Banalität einer Zeit, die sonst gerne als Sonderfall in der Geschichte gezeigt wird. Hitler ist die Bezugsperson, über die sich Ruth gesellschaftlich und in der Zeit definiert. Biografie und nationalsozialistische Ideologie überschneiden sich jenseits von Unterdrückung, Terror, Macht.

Mit Franziska Olm

Regie: Katarina Eckold
Bühne: Christian Kiehl
Kostüm: Katharina Beth

Eine Produktion von wirsindnichtdiecd und Sophiensaele

04.02.2004 Uraufführung im Foyer der Sophiensaele Berlin.
15.01.2005 100°-Berlin-Festival, Sophiensaele, ausgezeichnet mit dem Publikumspreis

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Der Disney-Killer

Die Geschwister Presley und Haley Stray leben völlig isoliert in einer verwahrlosten Wohnung. Beide sind voller Angst vor der Welt: Haley verläßt die Wohnung gar nicht; Presley nur, um einkaufen zu gehen. Eines Tages jedoch holt Presley einen Fremden in die Wohnung, den »traumhaften« Cosmo Disney ...

»Ich glaube, das macht keinen Unterschied, ob ich gut bin oder nicht. Nicht, wenn im Leben so viel zu Bruch gehen kann. So vieles kann uns ohne unsere Schuld kaputtmachen. Wir können nichts tun, um uns zu retten. Das macht mir Angst.«
Der Disney Killer, Philip Ridley


DIE WELT vom 1.Juni 1999:
David und Goliath im East End

Philip Ridleys »Disney Killer« ist ein wunderliches Plädoyer für zwei lebensfremde Kinder. Presley (Götz Lindau) und Haley (Konstanze Hanitzsch) verlassen seit dem Tod ihrer Eltern die Wohnung nur noch zum Einkaufen. Ihre Ängste bekämpfen sie mit Schlaftabletten, ihre Alpträume mit Schokolade. Mut machen sie sich mit Rachefantasien, in denen die ganze Menschheit zu Grunde geht. In diese zerbrechliche Lebenskonstruktion tritt durch einen Zufall Cosmo Disney (Merten Schroedter). Während Haley dank ihrer Schlaftabletten das Ereignis verschläft, wird Presley von dem schönen, erfolgssicheren Mann magisch angezogen. Obwohl er sich bis zuletzt gegen die Manipulation Disneys wehrt, liegt das Aussichtslose von Beginn an über dieser David-und-Goliath-Situation.

Dabei offenbart der einfältige, krummrückige Presley mit den verfaulten Zähnen in seinem hilflosen Wehren mehr und mehr menschliche Substanz, während der Modeltyp Cosmo sich irgendwann als der eigentlich kaputte Behinderte erweist und damit die Schönheit der Hochglanzdruckerzeugnisse ad absurdum führt. Ein überraschender Schluß entläßt den Zuschauer mit reichlich Stoff zum Nachdenken über das Menschsein. JM

Mit Konstanze Hanitzsch, Christoph Keining, Götz Lindau und Merten Schroedter

Regie: Katarina Eckold
Bühne: Julia Rößler
Kostüme: Janina Audick
Produktionsleitung & Licht: Philipp Hochleichter

Premiere am 28.05.1999 im
JoJo / Theater 89
4.–12.6.1999 Studiobühne Mitte

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Où allez-vous?

»Du hast Angst.«
»Ja«, antwortete ich. Aber sie achtete nicht darauf. »Du hast Angst, weil deine Welt, deine festgegründete Welt, in der du die Dinge wiedererkennen konntest, verschwunden ist, weil du jetzt siehst, daß die Dinge sich in jedem Augenblick neu erschaffen und das sie leben. Ihr Menschen glaubt immer, eure Welt wäre die wirkliche. Doch das ist nicht wahr. Die meine ist es; sie ist das Leben hinter der euren, der sichtbaren Wirklichkeit, ein Leben, das greifbar ist und vibriert. Was du aber siehst, was ihr seht, ist tot. Tot.«
Das Paradies ist nebenan, C. Nooteboom


NEUES DEUTSCHLAND vom 22.September 1998: Auf der Suche nach Liebe
Von Siegfried Heidemann

Sie sind auch eifrige Bühnenarbeiter, die vier Akteure des jungen Theaters Quasida. Und neun Rollen spielen sie in »Où allez-vous« nach Cees Nootebooms Jugendwerk »Das Paradies ist nebenan« (1954). Das Stück, uraufgeführt zum Beginn der 3. Werkstatt-Tage der Freien Theater Berlin im Theaterprobenhaus Mitte, wurde gemeinsam erarbeitet von Regisseurin Katarina Eckold, ihrem Assistenten und Musiker Philipp Schmidt und Dramaturgin Halina Rasinski. Aus einer Erzählung wird so ein metaphernreicher Abend über die Suche nach Liebe. Der blutjunge Philipp-Emanuel (Merten Schroedter) trampt und wandert durch halb Europa, kehrt spät in die niederländische Heimat zurück. Er begegnet skurrilen Menschen, dem narzißhaften Heinz Sargon, gespielt von Piet Moedebeck, der auch Onkel Antonin-Alexander und der geheimnisvolle Maventer ist. Drei verschiednen Frauenrollen hat Katia Léglise zu spielen, besonders markant die Irin Vivien. Philipp-Emanuels Traumfrau aber ist Marcelle (Idil Efe), die ihm nahe kommt, aber wieder geht.

Mit Idil Efe, Katia Léglise, Piet Moedebeck und Merten Schroedter

Regie: Katarina Eckold
Musikalische Leitung: Philipp Schmidt
Bühne/ Kostüm: Julia Tarnogrocki
Licht: Christian Decker
Musiker: Anna Bühler, Peter Radacovic

Uraufführung am 20.09.1998 im Theaterprobenhaus Mitte
23.–26.9.1998 Studiobühne der Humboldt Universität Berlin

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